Mein Wort des Tages

2006-03-07
Auch wenn Lichtenberg in seiner Schrift “Patriotischer Beitrag zur Methylogie der Deutschen nebst einer Vorrede über das methylogische Studium überhaupt” zwölf Dutzend “Redens-Arten, womit die Deutschen die Trunkenheit einer Person andeuten” vorstellte, so fehlte ihm doch ein Wort, das den Tag danach beschrieb. Der Ilmthüringer hat ein solches in seinem Wortschatz, das ich hiermit zu meinem Wort des Tages küre: Altbesoffen. Sehr schön. Altbesoffen.

Aber da ich gerade den Lichtenberg vor mir liegen habe, hier einige der Dinge, die zur Altbesoffenheit führen:

Und wenn eine der obigen Beschreibungen auf einen zutrifft, dann ist man halt am nächsten Tage altbesoffen. Altbesoffen.

Guter Lichtenberg, braver Ilmthüringer. Darauf ein Glas Whisky.

Geschrieben um 23:38

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Ich schiebs dann mal aufs Wetter

2006-03-07
Eventuell sollte ich aus dem Blog hier ein Wetterblog machen, so oft wie ich in letzter Zeit über das Wetter meckere (Huhu Kai!). Aber mir geht sowohl der Wintereinbruch, der letztlich übers Land gekommen ist, gehörig auf den Geist, als auch das Drumherum. So wie zum Beispiel die beiden ARD-Brennpunkte am Wochenende.

Nun hat es am Sonntag mittag aufgehört zu schneien. Und ja, es war wirklich nicht wenig Schnee. Aber mittlerweile haben wir Dienstag abend: Die meisten Straßenbahnlinien fahren immer noch nicht, aufgrund des schlechten Wetters. Es werden Ersatzbusse angeboten, denen aber keinerlei Pünktlichkeit verordnet wurde: Liegt halt am Wetter. Die Bücherbusse können nicht an ihren gewohnten Haltepunkten halten: Klar, bei dem Wetter! Und der größte Knaller: Aufgrund der Witterungsbedingungen kann der Müll erst nächste Woche(!) abgeholt werden - sonst passiert das hier bei mir Montags. Und ja, die Mülltonnen waren am Samstag schon voll.

Würde ich jetzt in einer kleinen Stadt in Südgriechenland wohnen - also irgendwo, wo man sich erzählt, dass der Urgroßvater der Schwester des angeheirateten Onkels schon mal Schnee gesehen hat - dann wäre das verständlich. Tue ich aber nicht. Ich wohne in einer Millionenstadt in einer Region Deutschlands, in die Leute zum Skifahren kommen. Ja, hier weiß man was Schnee ist! Der fällt auch jedes Jahr!

Und deswegen sind mir so einige Dinge einfach unerklärlich: Alle Straßen sind frei, damit die Autos fahren können: Warum hat es niemand geschafft, zwischen Sonntagmittag und heute abend die Straßenbahnschienen frei zu bekommen? Da verlassen sich Leute drauf, die - weil sie in einer Großstadt wohnen - eben kein Auto haben. Oder sich keines leisten können. Aber die auch zur Arbeit müssen. Genauso wie die Autofahrer.

Die Bücherbusse können an ihren Haltestellen nicht halten, weil da Schnee liegt: Dann kehrt man den da halt mal weg. Ist ja nicht so, dass das eine Fläche von der Größe eines Fußballplatzes ist. Aber das ist ja nur Kultur und Treffpunkt für Leute, die ansonsten nicht so rauskommen.

Warum können die Busse, die an den Straßenbahnlinien entlang fahren, nicht pünktlich sein? Die Straßen sind komplett frei! Die Haltestellen sind es übrigens nicht - mir ist nicht klar, wie da ältere Leute einsteigen sollen: Auf der Arnulfstraße liegt an einer dieser Haltestellen der Schnee noch ca. 40 cm hoch. Vom geräumten Fußweg bis zur Straßenkante.

Und warum verflucht noch mal schafft es die Müllabfuhr nicht den Müll abzuholen, während es der Handel schafft, sich durch genauso große LKWs das liefern zu lassen, was in der nächsten Woche zum Müll dazu kommt? Und wieso sollte man es nächste Woche schaffen, mal eben die doppelte Menge wegzuräumen?

Und was ich am wenigsten verstehe: Wieso passiert das jetzt? Warum war das alles letztes Jahr im Februar kein Problem, obwohl es uns da auch zwei Tage lang komplett eingeschneit hatte?

Muss wohl am Wetter liegen.

Geschrieben um 19:30

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