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Ralph
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Geschrieben um 21:16
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Geschrieben um 18:06
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Ein paar Highlights gab es schon: Die “Leopold Kraus Wellenkapelle”, die “Kings of Black Forest Surf” spielte lustigen Surfsound, den ich leider nur vor dem Studio erleben durfte (voll, voll, voll!), Bernadette La Hengst spielte SoloElectricFunkChansons, leider fehlte der aus dem Computer kommenden Musik ab und an die Spontanität, was Bernadette La Hengst durch ihre Bühnenpräsenz ausglich.
Deichkind, die (Ex-)Hip-Hopper aus Hamburg, sind jetzt die “Electric Super Dance Band” und machen Live wirklich Spaß - dass ich das mal sage, hätte mir vorher mal jemand sagen sollen. Sehr lustiger Auftritt, treibender Sound, ein mitgehendes Publikum - tatsächlich eines der Highlights. Mein persönliches solches war dann “Shantel & Bucovina Club Orkestar”, Swing und Brass aus dem Balkan, tanzbar arrangiert. Das ganze druckvoll dargeboten - wirklich schweißtreibende Musik. Kaufen, kaufen, kaufen (Shantel: Bucovina Club und Bucovina Club2) - und unbedingt hingehen, so die mal in der Stadt sein sollten.
Verpasst habe ich dann das “Go Team”, die leider parallel zu Shantel liefen, und Cobra Killer. Schade. Alles in allem aber ein sehr hübscher Abend.
Geschrieben um 15:41
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Furrers Diktaphonaufnahmen werden in diesem Hörspiel über verhaltene Beats gelegt, stellenweise werden seine Worte aus dem Zusammenhang gerissen und in die Musik gemixt; zum größten Teil gibt man seinen Worten aber den Platz, den sie benötigen. Jetzt — ziemlich genau zwanzig Jahre nach Furrers Weltraumreise — heben Ammer und Console dieses Hörspiel im Rahmen einer kleinen Tour auf die Bühne.
24. November 2005, München, Kranhalle im Feierwerk: Im Hintergrund ein Bild der Raumfähre Challenger, auf der Bühne geben sich Apple-Notebooks und elektronische Instrumente ein Stelldichein. Unterstützt von Sänger und Gitarrist Axel Fischer und der Sängerin Miriam Osterrieder lassen Ammer und Console den Astronauten Furrer von seiner Reise erzählen. Nahe am Hörspiel — gestützt von Videoeinspielungen, die Furrers Flug von der Vorbereitung bis zur Landung begleiten — wird eine extended Version des Stücks aufgeführt. Durch den eng gesteckten Rahmen wirkt das Konzert eher wie ein Kammerspiel, ein Hörspiel zum zuschauen.
Spaceman 85 lässt den Musikern wenig Platz für Improvisationen, ruhig stehen sie auf der Bühne und bedienen ihre Instrumente — über allem Furrers Reportage über seinen Flug. Das faszinierende an dieser Reportage ist die ruhige Stimme Furrers, mit der er seine Eindrücke schildert. Im Gegensatz zum Hörspiel, in dem der Zuhörer die Bilder in seinem Kopf entstehen lassen muss, werden hier auf der Bühne einige der Bilder, die Furrer vor Augen hatte, gezeigt. Erstaunlicherweise schadet das der Aufführung nicht, im Zusammenspiel mit der Livemusik werden die Bilder im Kopf eher gestärkt denn geschwächt.
Eine faszinierende Aufführung, die Lust auf mehr Hör- und Sehspiele dieser Art macht. Zu hoffen bleibt, dass das Radio genügend Mut aufbringt, solche Stücke weiter zu fördern und zu produzieren — und sie einem Publikum nahe zu bringen. Selbstgemachte Bilder im Kopf sind manchmal doch das bessere Fernsehen.
Geschrieben um 00:45
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1. The HitchHiker’s Guide to the Galaxy — Douglas Adams
2. 1984 — George Orwell
3. Brave New World — Aldous Huxley
4. Do Androids Dream of Electric Sheep? — Philip Dick
5. Neuromancer — William Gibson
6. Dune — Frank Herbert
7. I, Robot — Isaac Asimov
8. Foundation — Isaac Asimov
9. The Colour of Magic — Terry Pratchett
10. Microserfs — Douglas Coupland
11. Snow Crash — Neal Stephenson
12. Watchmen — Alan Moore & Dave Gibbons
13. Cryptonomicon — Neal Stephenson
14. Consider Phlebas — Iain M Banks
15. Stranger in a Strange Land — Robert Heinlein
16. The Man in the High Castle — Philip K Dick
17. American Gods — Neil Gaiman
18. The Diamond Age — Neal Stephenson
19. The Illuminatus! Trilogy — Robert Shea & Robert Anton Wilson
20. Trouble with Lichen - John Wyndham
Dabei fühle ich mich gar nicht so geeky. Irgendwas mache ich wohl falsch oder richtig.
Geschrieben um 00:03
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Geschrieben um 11:02
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Auf “Yankee Hotel Foxtrot” und dem 2004er Album “A ghost is born” empfahl sich Wilco dann als Band, die trotz ihrer Americana-Anfänge keinerlei Scheu zeigte, elektronische Elemente als eine der Grundlagen ihrer Musik einzusetzen. Nicht umsonst sind Wilco für diese beiden Alben mit Lob überschüttet worden. Nun also ein Livealbum, welches die vollzogenen Stilwechsel stimmig zusammenfügt. Obwohl die Songs der letzten beiden Alben überwiegen — von “Being There” ist ein Song vorhanden, zwei Songs von “Summerteeth” haben es genauso geschafft wie zwei Stücke aus den “Mermaid Avenue”-Alben, A.M. ist leider nicht vertreten — muss die Band diese Stücke zurückentwickeln, da viele Studioelemente der letzten beiden Alben live nicht spielbar sind.
Dadurch rücken die Stücke des an vier Abenden in Chicago aufgenommenen Albums näher zusammen, als es die Studioversionen vermuten lassen. “Misunderstood” eröffnet das Hörvergnügen, welches sich über knapp zwei Stunden hinzieht. Von Countrystücken wie “Airline to Heaven” über faszinierende ruhige Rocksongs wie “Hell is Chrome” oder das poppige “Heavy Metal Drummer” bis zur Coverversion “Comment” führt Wilco das Publikum durch das Programm. Die Songs sind mit einer beachtlichen Perfektion eingespielt, jeder Effekt sitzt richtig, die Spielfreude tut ihr übriges.
Das an einigen Stellen mitsingende Publikum trägt stark zur Atmosphäre des Albums bei (auch wenn ich hier nach dem ersten Hören etwas anderes behauptet habe). Meine Höhepunkte des Albums sind der intensive Opener “Misunderstood”, die wunderschöne Version von “Ashes of American Flags” und das krachende “Spider (Kidsmoke)”, bei dem der monotone elektronische Beat im Gegensatz zur Studioversion in den Hintergrund gedrückt wird. Ein Brocken von Song, aber ein großartiger solcher.
“Kicking Television” ist eines der besseren Livealben, die ich in letzter Zeit in die Finger bekommen habe. Fünf von fünf Punkten, sollte da was besseres nachkommen, muss ich halt die Skala erweitern.
Geschrieben um 00:30
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Das reicht. In einem mäßig vollen Atomic Cafe standen gegen 23:00 Uhr nach einer mäßigen Vorband die vier Jungs und Mädels aus Schottland auf der Bühne. Eine straff zelebrierte Mischung aus Country, Folkrock und sehr reduziertem New Wave zeigte ihre Wirkung — das bei der Vorband noch recht lethargische Publikum tobte zwar nicht, hatte aber sichtlich seinen Spaß.
Neben meinem persönlichen Höhepunkt “Johnny Cash” von der Debüt-EP (diesen Song habe ich noch bei Charlotte Roche auf Viva entdeckt) wurde nahezu das komplette Songbook der Band gespielt. Überzeugend vor allem durch eine unheimliche Bühnenpräsenz gepaart mit einem sehr lockeren Umgang mit dem Publikum. Einfach eine Stunde lang wundervolle Musik einer wundervollen Band.
Sons and Daughters love you. Unbezahlbar.
Geschrieben um 01:08
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Also passe bitte auf, dass dir sowas wie gestern nie wieder passiert, du hast schließlich einen Ruf zu verlieren: Um 22:30 kontaktiert mich ein im Internet wohlbekannter Buchhändler mit angeschlossenem CD-, DVD- und Ramschladen per E-Mail um mir mitzuteilen, dass meine Bestellung den Weg jeder Bestellung gegangen ist: Sie ist DHL übergeben worden.
Die nächste Odyssee ist ausgerufen worden, ein Päckchen ist zu mir unterwegs. Aber dann! Nur 12 Stunden später! Eine SMS! Meine Packstation geht mit einem Päckchen für mich schwanger! Hektische Überlegungen. Hatte ich letzte Woche etwas bestellt? Nein? Was ist denn das dann?
Überraschung. Es ist das Päckchen von Montag abend. Hallo? 12 Stunden für ein Päckchen aus Bad Hersfeld bis München? DHL! Lasst das bloß nicht einreißen, ich könnte mich an solchen Service gewöhnen. Tolle Platte übrigens, die Tage mehr …
Geschrieben um 00:12
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Aber, liebe Bundeswehr: Was du deinen ABC-Schützen auf der Fahrt von und zur Kaserne zumutest, ist schon eine ziemlich Sauerei. So zwingst du sie zum Beispiel, in völlig überfüllten Zügen zwischen herumstehenden Kunden der Deutschen Bahn zu sitzen, welche unverschämterweise Freitags- bzw. Sonntagsabends fahren, obwohl sie ihre Fahrten ohne Probleme unterhalb der Woche durchführen könnten.
Kannst du da nicht Abhilfe schaffen und deine Lieben mit Sonderzügen zum Arbeitsplatz fahren? Ach ja, und erhöhe bitte den Sold ein bisschen, die Anzahl von Rekruten, die sich zu ihrem Notebook keine Kopfhörer leisten können, ist erschreckend hoch. Und eigentlich schaut sich so ein Film ja am besten alleine, wenn man sich auf die Handlung konzentrieren möchte.
Ansonsten: Klasse, weiter so.
Dein Ralph
Geschrieben um 22:36
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Da die Heiztechnik große Entwicklungssprünge gemacht hat und selbst die Bahn irgendwann mal neue Wagen brauchte, wurden diese natürlich mit dem Neuesten vom Neuen ausgestattet: Klimaanlagen. In den InterCity-Wagen herrschte dadurch ein fast aufdringlich ausgewogenes Klima, im Sommer nie zu kalt, im Winter nie zu warm. Die Gemeinsamkeit beider Systeme: Der Fahrgast hat nichts am Klima zu regeln.
Die Bahnen wurden neuer — ICE1, ICE2, ICE3 — die Klimaanlagen ebenfalls. Der Vorteil für den Fahrgast ist schnell ersichtlich, er braucht sich im Sommer nicht darüber zu ärgern, dass die paar T-Shirts so wenig Platz im Koffer wegnehmen, da er für die Bahnfahrt mindestens zwei Pullover mitnehmen muss. Zur Standardausrüstung für Frierkinder zählt noch eine lange Unterhose, Handschuhe sind eventuell modisches Accessoire, aber nicht unbedingt notwendig.
Des Winters empfiehlt sich die Bahn dann als Testbett für die im Schlussverkauf erworbenen Shirts und Bermuda-Shorts, die man dank des schlechten Wetters im Spätsommer nicht mehr ausführen konnte. Es empfiehlt sich, diese Kleidungsstücke schon vor der Abfahrt anzuziehen, damit man sich in einem unauffälligen Moment nur der langen Hose oder des Pullovers entledigen muss, um sich wohlzufühlen. Auf saubere und funktionierende Umkleidekabinen sollte man sich hingegen nicht verlassen. Würde das kulinarische Angebot Cocktails enthalten, stünde einer zünftigen Beachparty im ICE nichts im Wege.
Für andere Gernschwitzer und Finnen, die noch nicht wissen, mit welchem Verkehrsmittel sie die Republik durchreisen sollen: Die Bahn ist definitiv zu empfehlen, gerade zu Zeiten, zu denen der Rest der Republik damit beschäftigt ist, sich auf Weihnachtsmärkten durchfrieren zu lassen.
Mir fehlt allerdings noch eine Erklärung für die schneidende Kälte auf der Zugfahrt am Freitag. Könnte der Zugchef sich mal bitte hier melden?
Geschrieben um 22:35
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Hubertus Siegerts Film Berlin Babylon beobachtet die Versiegelung dieser Wunden im Zeitraum von 1996 bis 1999 - zumindest beobachtet er das, was sich Archtitekten, Baustadträte, Staatssekretäre und Investoren unter dem Neubau einer in ihren Augen zerstörten Stadt vorstellen.
Siegerts Film kommt ohne Kommentar aus, er lässt die Protagonisten des Neubaus frei sprechen und bezieht seinen eigenen Standpunkt in dieser Diskussion durch die von Ralf K. Dobrich und Thomas Plenert wundervoll fotografierten Bilder. Die Kamera nähert sich der Stadt aus allen Himmelsrichtungen, Kameraflüge entlang der “Längsten Baustelle der Welt” oder Straßenbahnfahrten durch den Berliner Osten zeichnen ein Bild der Stadt, das die meisten Berliner Einwohner so nicht kennen dürften: Die großen Baugruben der Stadt im Umbruch, Kamerafahrten durch große Hinterhofanlagen, Bilder von Zusammenbruch und Neuentstehung.
Ansonsten lässt Siegert den Entscheidern in seinem Film freie Hand, er lässt Architekten wie Rem Koolhaas, Helmut Jahn, Renzo Piano und Axel Schultes zu Wort kommen, lässt sie erklären, wie sie sich das neue Berlin vorstellen - und warum. Im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Neuem, zwischen Politik und den Kreativen schimmert immer wieder die Frage durch, wie das Neue in die Vergangenheit der beiden Städte Berlin passt - bis hin zu den Verfechtern des Wiederaufbaus des Berliner Stadtschlosses, die sich als Bewahrer eines Stadtbaus des späten 19. Jahrhunderts zeigen, aber auch zu den Bauherren der Niederländischen Botschaft, die sich nicht an die alten Berliner Baudogmen halten wollen.
Originalaufnahmen aus den späten vierziger und frühen fünfziger Jahren zeigen auf, wie es zu diesen Löchern im Stadtbereich gekommen ist, Aufnahmen aus den frühen neunziger Jahren zeigen, wie neue Löcher hinzugekommen sind - faszinierende Bilder von Sprengungen typischer Gebäude für die jeweilige Zeit.
Der Film lässt offen, ob er sich für die Bewahrung des Alten, der behutsamen Anpassung oder dem Neubau fern aller lokalen Begebenheiten ausspricht - diese Entscheidung bleibt dem Zuschauer überlassen. Die Protagonisten geben ihm eine Entscheidungshilfe zur Hand, der Zuschauer dürfte sich nach dem Film dennoch nicht sicher sein, wo er in der Stadt steht. Ein sehr lohnenswerter Film - vor allem für diejenigen, die diese Zeit in Berlin erlebt haben.
Und über allem liegt die Musik der Einstürzenden Neubauten, die sich perfekt in die Industriegeräusche und -bilder in diesem Film einfügt. Eine großartige Dokumentation, die man sicherlich schwer vergißt; spätestens der nächste Berlinbesuch ruft die Bilder wieder hervor.
Geschrieben um 14:31
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Geschrieben um 00:54
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Geschrieben um 12:35
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Nicht genetisch bedingt ist allerdings die Auswahl des Domainnamens, unter dem dieses Blog läuft. Der hat sich irgendwie aus einem Insiderwitz entwickelt.
Geschrieben um 17:11
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Gut wiederum ist, dass wir dann unsere designierten Minister noch bis Mitte 2007 aus dem Amt jagen können, wenn sie unseren Anforderungen nicht genügen. Und das ohne Angabe von Gründen. Ist ja auch schon was.
Geschrieben um 17:02
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Im Durchschnitt ist die Einwohnerzahl von Paris ungefähr 528 mal größer als die Zahl 12 961. Dumm also für Pro7, dass die Ausgangssperre für den Ort Raincy gilt - dessen Bürgermeister sich angesichts der Krawalle zu diesem Schritt entschieden hat. Dumm auch, dass Raincy zwar ein Vorort von Paris ist, aber höchsten ein Achthunderzweiunneunzigstel zur Bevölkerung von Paris beiträgt. Die große Mehrheit der Pariser Bevölkerung darf demnach heute nacht gerne Wein trinken gehen - so sie mag. Missinformation bei Pro7? Rechenfehler? Bewusst veröffentliche Falschmeldung?
Dessert mit Sahnehäubchen: Deutsche Politiker, die sich schnellstmöglich entblöden, Pariser Verhältnisse auch hierzulande herbeizureden. Ohne natürlich auf die kleinen Unterschiede der Immigrationsgeschichte beider Länder einzugehen. Warum auch, gilt es doch ein Angstgefühl bei der Bevölkerung zu schüren. Eventuell kann man auf die Ängste ja später noch mal bauen - zum Beispiel wenn man Bürgerrechte weiter einschränken möchte. Irgendwie muss man das ja verargumentieren.
Geschrieben um 21:39
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Aber sicherlich. 2004 erschien das “Supporter Album #1” der Einstürzenden Neubauten — vorfinanziert durch “official supporters”, die sich aus der Fanbasis der Neubauten rekrutierten. Neugierig geworden, sprach ich im März 2004 auf dem Münchner Konzert mit der Supporterbeauftragten der Band.
Für einen Preis von EUR 30,- (so ich mich recht erinnere) konnte man Supporter für das nächste Album (CD) werden, für etwas mehr konnte man eine DVD supporten, natürlich auch beides für den entsprechenden Preis. Sicherlich nicht günstig für ein Album - aber wenig genug, um das einfach mal auszuprobieren. Schließlich sollte es zum Abschluss der Phase II nicht nur ein Album geben, es gab von Anfang an noch ein wohl geschnürtes Zusatzpaket - eine Mailadresse @neubauten.org, Diskussionsforen für die Supporter und regelmässige Webcasts aus dem Studio bzw. Liveübertragungen von Konzerten. Stellenweise auch archiviert und zum Download bereitgestellt.
Was mit einem kurzen Gespräch mit der Band nach dem Konzert begann (Supporters Only) und mit einigen Downloads weiterging, endete am Freitag mit der neuen Platte: Grundstueck. Neben dem eigentlichen Album fielen mir zwei Papphüllen entgegen - mit zusätzlichen Kopien des Albums. “Enclosed are two extra copies of the CD, which are yours do to[sic!] as you please”. Das ganze drumherum relativiert den Preis für das Album doch enorm — und netterweise hat man auch noch was zum Verschenken.
Zur Musik: Es ist ein Album der Einstürzenden Neubauten, stellenweise sehr relaxed. Neben vier weiteren Stücken ist “Grundstueck” der Kern des Albums, ein aus 6 Liedern bestehendes Konzeptalbum im Album. Musikalisch erinnert “Grundstueck” an den Vorgänger “Perpetuum Mobile” - die Musik der Neubauten ruht in sich selbst, der “unglaubliche Lärm” scheint sich auf die eher experimentellen Musterhaus-Releases zu konzentrieren. Spannend ist die Musik trotzdem, sie fordert dem Zuhörer einiges an Aufmerksamkeit ab, um ihre Wirkung entfalten zu können.
Ende Neu: Liebe Musikindustrie, so bindet man den Kunden an sich. Man gibt ihm Mehrwert, man gibt ihm das Gefühl, dass er ernstgenommen wird. Dann kommt er wieder. Und zahlt auch. Und kopiert nicht. Liebe Neubauten: Count me in for Phase III.
Geschrieben um 00:00
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