Deutsche Sprache nix leicht

2006-05-30
Danke, tagesschau.de.

Mitarbeiter von Hilfsorganisation erschossen

Geschrieben um 15:40

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Der Täter hatte keinen Migrationshintergrund

2006-05-27
“Von einer ausländerfeindlichen Tat wird nicht ausgegangen”. Liebe Medien: Was soll das? Spiegel hatte den Spruch mit dem Migrationshintergrund drin — in Anführungszeichen, aber es ist unklar, wer zitiert wurde, die Reporterin bei “Heute” wies ausdrücklich darauf hin, andere Medien haben laut Bekannten ebenfalls diese Aussage in ihren Beiträgen. Natürlich ist das Niederstechen von 28 Menschen eine verabscheuungswürdige Tat. Aber muss die Berichterstattung darüber genauso verabscheuungswürdig sein?

Noch einmal die Frage: Was soll das? Wieso wird explizit darauf hingewiesen, dass der Täter kein Ausländer ist? Wieso wird von anderer Seite explizit gesagt, dass es keinen ausländerfeindlichen Hintergrund für die Tat gäbe? Amokläufe traut man nur dem Türken zu? Oder doch eher dem Rumänen, der in der Ostmafia keinen Platz mehr bekommen hat? Deutsche begehen nur ausländerfeindliche Taten? Das ist es doch, was diese Sprüche bedeuten: “Obwohl wir eine solche Tat nur einem Ausländer zugetraut hätten, mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass es ein Deutscher war! Aber der war kein Nazi, was uns genauso überrascht hat!”

Mal abgesehen von dem Stuss mit dem Migrationshintergrund — ist “Ausländer” plötzlich nicht mehr gut genug? Oder will man damit jetzt auch deutsche Staatsbürger treffen, die aus dem Ausland nach Deutschland gezogen sind — ist nicht klar, dass es genau solche Aussagen sind, die schädigen? Ist nicht klar, dass man hier eigentlich impliziert, dass man auf die Ausländer aufpassen muss, weil sie zum Amoklauf neigen (es war übrigens kein amerikanischer Postangestellter. Ist das nicht genauso seltsam?). Dass der gute Deutsche nur die vorgenannten Ausländer angreift?

Ist es nicht eher so, dass die Arschlöcher in allen Bereichen sitzen? ich habe ja nichts dagegen, wenn bei so einer Tat darauf hingewiesen wird, dass der Täter Ausländer war — so das stimmt. Oder dass der Typ, der den Schwarzen aufgrund seines Aussehens verprügelt hat, Deutscher war. Aber bitte doch nur, wenn das für die Tat irgendeine Relevanz hat.

Der Täter war übrigens Neuköllner, lieber Spiegel. Eventuell wollt ihr den Neuköllnartikel von 1997/1998 noch mal auspacken? Der war nämlich genauso beschissen wie eure momentane Berichterstattung zu dem Thema. Was passiert eigentlich, wenn sich rausstellt, dass die Familie des Täters aus dem Osten kommt?

Ach ja liebe Medien, ihr habt noch etwas vergessen: Es gab keinen terroristischen Hintergrund. Bin Laden war auch nicht beteiligt. Und es war wahrscheinlich auch kein Protest gegen den schlechten Service der Bahn. Könntet ihr bitte in der weiteren Berichterstattung auch darauf hinweisen?

Danke.

Geschrieben um 20:54

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Comics gegen Nazis

2006-05-18
Während im zweiten Weltkrieg etliche deutsche Schauspieler Propaganda für den Führer machten, haben in Amerika unter anderem Comicfiguren Propaganda gegen die Nazis gemacht. Dank Services wie Youtube bekommt man sie auch wieder zu sehen. Hier Donald Duck in “Der Fuehrer’s Face”:

Link zum Video auf Youtube. Dort sind auch noch mehr alte Propagandafilme gegen die Nazis zu finden.

Geschrieben um 23:37

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Rock Action

2006-05-17
Nachdem ich hier ja letztens über das tolle Mogwai-Konzert geschrieben habe, habe ich festgestellt, dass die Musik mit Worten schwer zu beschreiben ist — zumindest für mich.

Was für ein Glück also, dass Mogwai letzte Woche in Washington gespielt haben und das National Public Radio das Konzert aufgenommen hat. Leider nur *ein* MP3 für das ganze Konzert, aber immerhin.Herunterladbar ist es hier.

Eventuell ist es ja demnächst auch auf einer der Tauschbörsen zu finden, die Konzerte von taperfreundlichen Bands tauschen - wie zum Beispiel PureLivegigs. Dort lässt sich zumindest eine qualitativ gute Aufnahme des Mogwai-Konzertes in Rotterdam vom 14.4.2006 finden. Get it while it’s hot.

Geschrieben um 22:46

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Grünwalder Hausfrauengespräche

2006-05-13
“Mein Florian, der hat ja einen Freund in der b), der spielt so begnadet Golf, das mag man sich gar nicht vorstellen”.

Schön wenn Mütter von Freunden schon in der eigenen Pubertät darüber sprechen, wie gut man beim nicht mehr Sex haben ist.

Geschrieben um 14:26

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You are ->.<- here

2006-05-09
Light Cone generiert einen “personalisierten” RSS-Feed, der einem täglich zeigt, welche Sterne der Lichtkegel umfasst, der sich seit der Geburt von der Erde aus ausbreitet.

From the moment of my birth, light [that I could have influenced] has been expanding around the Earth and light [which could influence me, from an increasing distance of origin] reaching it — this ever-growing sphere of potential causality is my light cone. Today… My light cone contains 37 stars. Chi-1 Orionis will be reached in in 7 days.

Mein Lichtkegel umfasst momentan 69 Sterne, wobei die Sonne der erste Stern war, der nach ungefähr 8 Minuten von meinem Lichtkegel umschlossen wurde. Stern Nr. 69 ist Eta Bootis, der vor vier Monaten umschlossen wurde. In 4 Monaten wird dann der Stern mit dem poetischen Namen HR5553 erreicht.

Geschrieben um 23:54

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Hausmusik - Ein Lied geht durch die Wand

2006-05-09
Ich habe ja eine Allergie gegen frei herumlaufende Schlagzeuger. Die in Kneipen neben einem sitzen und einem ihre tollsten Triolen auf dem Aschenbecher vorspielen. Die bei jedem laufenden Song zeigen “Das hätte der Schlagzeuger aber mal besser so gespielt”. Die jeden anderen Song mittrommeln um zu zeigen, dass sie der bessere Schlagzeuger für die Band wären. Noch untoller finde ich Wohnungseinbrüche, auch wenn nichts geklaut wird.

Die sechs hier dürften aber auch gerne bei mir einbrechen und Schlagzeug spielen. Wenn aufgeräumt ist: Music for One Apartment and Six Drummers

Direkter Link zum Video

Gefunden beim Spreeblick

Geschrieben um 23:27

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Bestes CD-Cover ever

2006-05-05
Die neue Tool ist draußen. Nicht so bedrohlich wie die Aenima, aber epische Songs in harter Breite - das Biest hat 75 Minuten Dauer. Näheres zur Platte selber mag ich momentan nicht sagen, dazu fehlt mir noch mindestens ein Hördurchgang — ich möchte aber erwähnen, dass diese Platte das wohl beste CD-Cover hat, dass mir je unter die Finger gekommen ist.

Cover der neuen Tool-CD mit integriertem Stereoskop Was zuerst nach einem normalen Digipack aussieht, entpuppt sich beim Entfernen der Folie als Digipack mit einem eingebauten Stereoskop. Im Booklet der CD befinden sich 16 stereoskopische Aufnahmen und Bilder, die, durch die Linsen betrachtet, ein dreidimensionales Bild ergeben. Tolle Idee. Die Bilder sind von Alex Grey, der auf seiner Seite noch ein wenig mehr zur eigentlichen Cover-Art erzählt. Mehr Bilder — die allerdings auch nicht unbedingt besser sind, als mein nebenstehendes — kann man auch bei amazon.com finden.

Ladet euch euren Kram doch runter, kauft eure Songs bei Itunes oder wo auch immer: Sowas bekommt man nicht heruntergeladen. Danke. Ich war gestern sehr angenehm überrascht, als ich verstanden habe, wo die Bilder sind, die man mit dem Stereoskop betrachten kann. Nach der Idee mit den “Wackelbildchen” — da gibt es bestimmt auch einen technischen Ausdruck, ich meine die Bilder mit einer Riffelfolie, die je nach Betrachtungswinkel ein anderes Bild preisgeben — auf Aenima erneut ein gut gemachtes Plattencover dieser Band.

Geschrieben um 00:26

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(Nicht) Total Evil¹

2006-05-03

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¹“Total Evil” befand sich damals als Aufkleber auf der CD “Evil Empire” von Rage against the machine — Shame on Sony.

Geschrieben um 16:59

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Warst Du nicht fett und rosig?

2006-05-02
Ich weiß jetzt gar nicht, worüber ich schreiben soll. Ich hätte gerne ein Thema. Irgendwas, an dem man sich festhalten kann. Etwas, was nicht billig ist, sondern besteht. Etwas, was wahr ist. Interessante Gedanken. Kein Posen, bitte. Ich schaue am besten mal, ob noch ein Themenladen geöffnet ist. Aber um die Uhrzeit ist das unwahrscheinlich.

Genau. Die Sterne waren in der Stadt. Eigentlich in einem der kleinsten Läden der Stadt gebucht - dem Ampere an der Muffathalle - mussten sie denn doch im Studio 1 des Bayerischen Rundfunks spielen. Im Rahmen der lobenswerten Bavarian Open Sessions. Den Abend eröffnet hat Rainer von Vielen, ein Musiker aus dem Allgäu. Mit seiner Mischung aus Rap, Ragga und Funk hat er den Besuchern, die nicht vor dem Studio standen und Bier tranken, ein nettes Konzert abgeliefert. Rainer hat eine tolle Stimme zwischen 20 Zigaretten pro Stunde und klarem Tenor, für eine Vorband begeisterte er.

Dann Die Sterne. Anfänglich kämpfte man gegenüber dem Publikum mit Songs des neuen Albums “Räuber und Gedärm”. Dann kämpfte man noch einen weiteren Song gegen den Mixer. Insgesamt vier Songs später hatte man den Laden im Griff. Stücke der neuen Platte wechselten mit “Oldies” der anderen Scheiben seit 2000, die ganz alten Stücke sparte man sich zuerst. Außer dem “Universal Tellerwäscher”, der zu Anfang des Konzertes seine Arbeit verrichten musste. Der tut auch nicht nur so.

In kleiner Besetzung — vier Leute — spielte man sich dann durch das (Back)Repertoire der Sterne, wobei der größte Teil der Stücke von den Platten nach den Interessanten Gedanken kam. Dennoch funkte und rockte man sich durch 26 Stücke (plus zwei akustische Dreingaben) und bewegte das Publikum zum stagesurfen. Rockiger als auf den Platten spielten sich Spilker und Co durch ein Programm, das von den Zuschauern begeistert aufgenommen wurde.

Auch wenn “Gerechtes Brett” fehlte, so waren doch mit den “Interessanten Gedanken” und “Was hat dich bloß so ruiniert” die bekannten Songs der Spät-90er-Phase der Sterne vorhanden. Meinetwegen hätten die vier Jungs auf der Bühne mehr aus der Zeit spielen können, aber ich muss ja niemandem meine romantische Verfassung aus der Zeit aufs Auge drücken.

Mit einem gehauchten “Wenn dir St. Pauli auf den Geist geht” verabschiedeten sich die Vier nach 26 Stücken. Drei Fragen bleibt allerdings offen:

Wo fing es an?
Was ist passiert?
Was hat dich bloß so ruiniert?

Aber um den Ebay-Spruch zu bemühen: Jederzeit wieder. Immer.

Geschrieben um 01:42

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