Es darf noch ein bisschen mehr sein

2007-09-30
Von der Unmöglichkeit frühstücken zu gehen schrieb ich hier letztes Jahr schon einmal. Heute haben dann Frau B., Herr U., Herr S. und meine Wenigkeit einen erneuten Versuch gestartet. Man sollte es sein lassen …

Wir hatten uns das “Bohne & Malz” am Rotkreuzplatz ausgesucht, waren wir doch mit einer anderen Filiale an der Sonnenstraße recht zufrieden. Draußen saßen etliche Sonnenanbeter, Frau B. und Herr U. hatten sich einen Tisch im Inneren des Etablissements ausgesucht. Ich saß noch nicht, da konnte ich schon eine Kaffeebestellung aufgeben - nett. Nur zwei Minuten später kam die Kellnerin zurück, fragte in unsere Runde ob wer einen Kaffee bestellt habe und ranzte mich auf meine bejahende Antwort hin an: “Das ist aber nicht ihrer!”. War dann zwar doch meiner, aber das war auf jeden Fall ein schöner Anfang.

Von der nicht sehr originellen Frühstückskarte — die in der Sonnenstraße habe ich irgendwie anders in Erinnerung gehabt — habe ich mir dann das “Kuh-Bar”-Früstück ausgesucht. Das ist das Käsefrühstück, jaha! (Exkurs: Ich würde Menschen, die sich solch originelle Namen aussuchen, gerne bestrafen dürfen, so z.B. auch den Frisör in Berlin mit dem tollen Namen “Hairpoint Charlie”). Und ein weichgekochtes Ei wollte ich auch dazu. Die beiden Mitfrühstücker bestellten ebenfalls. Und siehe da: Die Frühstücke kamen nach ca. zehn Minuten. Weitere zehn Minuten später kam Herr S., bestellte einen Milchkaffee und einen Tomatensaft. Ich nutzte die Gunst der Stunde um nach dem Verbleib des weichgekochten Eis zu forschen.

Herr S. bestellte ein Mittagessen. Und ich noch einen Kaffee und ein Mineralwasser. Und von da an ging es bergab. Mein Kaffee kam nach etwas längerer Zeit. Mein Wasser kam nicht - also fragte ich nach. Und wartete. Zusammen mit Herrn S. auf sein Mittagessen. In der Zwischenzeit zeigte sich, dass die Kellnerinnen mit der Fülle des Ladens völlig überfordert waren, was ich ihnen gar nicht anlaste, das hat der Geschäftsführer zu verantworten. Es war also nicht genügend Personal vorhanden.

Auf leergefrühstückten Tischen sah es aus wie Sau, weil die Kellnerinnen beim Spagat “Gäste bedienen” vs. “Neue Gäste willkommen heißen” sich auf ersteres versteiften. Am Nachbartisch saß ein Pärchen an einem solchen Tisch. Als sie denn endlich bestellen durften, räumte die Kellnerin auch ein wenig auf. Lange Zeit später kamen dann die beiden Milchkaffee, von denen die Kellnerin einen auf dem Tisch verteilte - in Richtung des weiblichen Gastes. Das kann durchaus in der Hektik mal passieren, über sowas ist eigentlich auch kein Gast sauer, wenn man sich entschuldigt und eventuell ein Freigetränk oder sowas anbietet.

Hier aber nicht. Die Kellnerin wischte mit Servietten und einem Lappen um die beiden herum, die junge Dame saß derweil direkt neben einer großen Milchkaffepfütze. Man hätte ja auch direkt einen neuen Tisch anbieten können, es waren noch genügend frei. Aber nada. Was das Pärchen dann dazu brachte, einfach zu gehen - was ich auch verstehen kann.

Währendessen hatte ich den Kaffee auf, immer noch kein Wasser und Kollege S. war auch noch hungrig. Und es ließ sich auch keine Kellnerin blicken, um nach eventuell vorhandenen weiteren Getränkewünschen zu fragen. Wer schon mal mit mir frühstücken war, weiß, dass ich recht viel Kaffee trinke. Also bestimmt noch zwei mehr, als die beiden, die ich schon hatte. Und es wäre auch nicht bei dem einen Wasser geblieben. Als wir dann gegen 13:00 Uhr zahlten, hatte Herr S. immer noch kein Essen gehabt. Wie auch: Ist es doch gar nicht in der Küche bestellt worden. Genausowenig wie mein Wasser auf der Rechnung auftauchte. Und Herr S. hätte zu seinem Essen bestimmt auch noch ein oder zwei Getränke zu sich genommen.

Rechnern wir mal zusammen: Weil der Geschäftsführer es nicht schafft, volle Schichten vernünftig zu planen — es war seit spätestens Freitag bekannt, dass schönes Wetter ist — sind dem Laden an nur zwei Tischen zwei Kaffee, zwei Mineralwasser, ein bis zwei große Spezi, ein Mittagessen (immerhin mehr als EUR 10,-!) und zwei Milchkaffee entgangen. Und die beiden Milchkaffee waren ja sogar schon serviert worden, auch wenn der eine sein Ziel leicht verpasst hat.

Ich verstehe es echt nicht: So hält man keinen Gast, schlimmer noch, diese Gäste werden diesen Laden auch nicht weiterempfehlen. Im Gegenteil. Und soviel mehr kann ein zusätzlicher Kellner — es hätte ja wahrscheinlich eine drei- oder vierstündige Zwischenschicht gereicht — auch nicht kosten.

Mal gucken, was das nächste Frühstück so bringt …

PS: Für einen Laden, der “Bohne” im Namen trägt, war der Kaffee ganz schön lausig.

Geschrieben um 18:37

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Es gibt vielleicht Fisch

2007-05-03
Das kleine Volksfest in München: Die Auer Dult. Und was macht man da? So außer auf dem kleinsten ältesten Riesenrad der Welt zu fahren? Oder sich auf dem alten Kettenkarussell den Magen umdrehen zu lassen?

Man flaniert über einen der größten Geschirrmärkte Europas, kauft unnützen Küchenkram, schaut sich die neuesten Knoblauch-, Zwiebel- und Melonenschäler an oder schwelgt in Antiquitäten — Highlight dieses Jahr: Der komplette Krämerladen mit Tresen, Kasse, Vorratsschrank und alten Vorratsbehältern. Leider waren wir mit dem Fahrrad da.

Und danach gibt es dann eine Halbe und vielleicht Fisch.

Vorher:
Viel Steckerlfisch

Nachher:
wenig Steckerlfisch

Und im Juli? Und Oktober? Geht man wieder hin, Steckerlfisch schmeckt das ganze Jahr.

Geschrieben um 23:34

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So sehn Sieger aus!

2006-06-25
Liebe Fans, die ihr diesen Ausruf tätigt, zelebriert, inbrünstig kantiert, gröhlt, singt: Bitte beachtet doch ein paar einfache Regeln der Etikette.

Seid noch in der Lage, den Maßkrug aufrecht zu halten, damit ihr euch nicht bekleckert. Seht nicht völlig verdreckt aus. Könnt noch eure Sprache sprechen. Lallt nicht hemmungslos. Fallt beim Singen nicht von der Bank. Grabscht nicht die Kellnerin an.

Es könnte sonst ein falscher Eindruck entstehen.

Euer auf ewig rumspießernder

Ralph

Geschrieben um 00:16

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Schöner saufen mit Google-Maps (Updates)

2006-04-28
War ja klar, dass — wenn ich schon schreibe, dass man mich bitte korrigieren mag — ich nicht ganz richtig gelegen habe.

Update 1:
Astra Bier wurde hier in der ehemaligen “Bavaria St. Pauli”-Brauerei gebraut, soweit hatte ich das richtig. Aber mittlerweile wird das Bier bei Holsten gebraut, die ja auch schon mal im Besitz der König-Brauerei zu Beeck waren. Danke an Nils.

Update 2:
Und weiter geht es. Sebastian Niehaus wies auf die Stralsunder Brauerei “Störtebeker” hin — das Bier der Gerechten. Und wer immer schon mal wissen wollte, wo Feldschlösschen herkommt (igitt), der sollte sich diesen Link zu Gemüte führen. Und dann mit was vernünftigem runterspülen.

Update 3:
Gorch von d’Ohne Pointe hat ebenfalls ein bisschen im Norden herumgegraben. Kiel: Auch hier hat einmal Holsten gebraut, jetzt kündet wohl nur noch der Straßenname von der einst stolzen Brauerei. Womit die Kieler Brauerei am Alten Markt in Kiel die einzige verbleibende solche in Kiel ist. Ab nach Norden (Ja, noch weiter!): *FFFUMMMP* - Flens kommt hier her. Aber Google scheint Flensburg nicht zu mögen, noch existieren hier keine höher auflösenden Bilder. Das Bier ist dafür ganz in Ordnung. Zu guter letzt bewegen wir uns nach Eutin: Michaelisbräu wird — wie schwer zu erkennen ist — direkt hier am Eutiner Markt gebraut. Komisch, dass man hier bessere Bilder als der große Nachbar Flensburg im Nordwesten hat. Hat man eventuell auch das bessere Bier?

Update 4:
Wir verlassen Deutschland. Wir verlassen sogar Europa. Kai hat “Texas’ Oldest Microbrewery” Saint Arnold aufgetan. Wahrscheinlich größer als Michaelisbräu oder die Kieler Brauerei (siehe oben), aber für texanische Verhältnisse ist das bestimmt wirklich winzig. Dazu passend dann ein T-Bone-Steak.

Geschrieben um 15:16

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Schöner saufen mit Google-Maps

2006-04-27
Das lässt sich mit irgendeiner kruden Google-Maps-API bestimmt schöner machen, aber was solls. Heute gehen wir mit Google-Maps saufen. Und zwar machen wir keine Kneipentour, sondern gehen direkt zu den Brauereien. Also erst mal ein Fläschchen Bier aufmachen (Augustiner Helles in meinem Fall) und dann nix wie los:

Da ich in der Stadt groß geworden bin, fangen wir doch mit Duisburg an: König-Brauerei zu Duisburg Beeck.

Da ich hier mittlerweile wohne, machen wir doch einfach in München weiter: Augustiner Brauerei, die stellen mein momentan favorisiertes Bier her. Spaten-Bräu, wer genau guckt (und weiß wo ich arbeite) kann theoretisch meinen Schreibtisch sehen. Nur ein bisschen weiter bastelt der Löwenbräu an seinem Biere, auf der anderen Isarseite braut dann Paulaner zur Fastenzeit den Salvator.

Auch immer wieder gerne getrunken ist das schöne Schwarze aus Köstritz, welches hier gebraut wird.

Verrufen als Touri-Bier (in meinen Augen zu recht, aber das mag an meinem langen Berlinaufenthalt liegen, wo es das wirklich überall gibt), liegt die Brauerei von Beck’s recht schön an einer Krümmung der Weser in Bremen.

Und da wir schon im Norden sind: Man korrigiere mich bitte, wenn das nicht die Astra-Brauerei ist.

Spannenderweise weiß ich trotz langer Zeit in Berlin nicht, wo dort Bier gebraut wird, kenne auch in Düsseldorf nur die kleinen Brauereien, die ich bei Google-Maps nicht finden würde. Aber ein oder zwei habe ich doch noch: Die Diebels-Brauerei in Issum zum Beispiel, oder aber auch Brau und Brunnen in Dortmund.

Und wer hier keine Brauerei findet, der muss nüchtern nach Hause gehen.

Wer kennt mehr Brauereien? schickt doch einfach eine Mail mich und ich mache hier ein Update. Oder ich bequeme mich doch mal endlich, Kommentare einzuschalten. Aber bitte nicht einfach bei Google-Maps nach Brauereien suchen, das wäre langweilig.

Geschrieben um 22:49

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Ausrangiert

2006-04-26
ausrangiertes Stoffsofa

Geschrieben um 13:28

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Hinterher

2006-04-26
Aufgebautes Ledersofa

Geschrieben um 13:28

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Ausgepackt

2006-04-26
ausgepacktes Ledersofa

Geschrieben um 12:34

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Vorher

2006-04-26
Eingepacktes Sofa

Geschrieben um 12:34

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Krabat! Krabat!

2006-03-30
“Taubenfüttern”, so mein Vermieter in einem Schreiben an alle Mieterinnen und Mieter, “Taubenfüttern ist in ganz München aus verschiedensten Gründen strengstens untersagt”. Dennoch seie ihm zu Ohren gekommen — vulgo: Es gab regelmäßige Beschwerden — dass immer wieder Tauben auf den Balkonen gefüttert werden. Und Tauben gibt es momentan zu Genüge in der Ecke, da Aufgrund von Tunnelarbeiten bei mir an der Straße fast alle Bäume gefällt wurden und die Tierchen sich nun einen anderen Aufenthaltsort suchen. Anlass genug also, unter anderem Folgendes mitzuteilen:

“Wir bitten Sie deshalb dabei mitzuhelfen, dem [Taubenproblem] so weit wie möglich entgegenzuwirken, z.B. wie mehrere Mieter, mit angebrachten Plastikraben am Balkongeländer”.

Angst. Meine lieben Mitmieter rüsten nämlich seit ungefähr drei Jahren unaufhaltsam auf. Konnte ich kurz nach meinem Einzug die Plastikraben noch an zwei Fingern abzählen, so muss ich mittlerweile den linken Fuß zu den beiden Händen dazunehmen, um nur die Raben in meiner nächsten Nähe zu enumerieren. Und da die Plastikraben gegen alles mögliche helfen außer gegen Tauben — die vergnügen sich nämlich mit anderen Krähenvögeln auf dem Gebäude gegenüber — geht das Rüsten weiter. Die ersten Balkone sind mittlerweile mit einem Plastikgitter versiegelt, Nachbarn hängen alte CDs an Bindfäden an das Geländer. Und jetzt noch mehr Raben?

Folgender Satz im Schreiben lässt mich das Schlimmste befürchten: “Aus diesem Grunde bitten wir Sie, uns diejenigen Personen mitzuteilen, die unserem Apell[sic!] nach Sauberkeit und Ordnung nicht nachkommen”. Macht sich jetzt jeder verdächtig, der keine drei Raben auf seinem Balkon sitzen hat? Der keine CDs an die Geländer hängt?

Aber das ist mir egal! Ich mache jetzt nämlich mit! Ich rüste ebenfalls auf! Und zwar mit diesem Prachtexemplar! Muhahahahahahahaha!

Geschrieben um 11:53

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