Kinder-Unix

2008-12-03
Man merkt schon, dass ein großer Teil der Entwicklung am Linuxumfeld — also nicht unbedingt am Kernel selber — auf dem Desktop passiert, damit man Linux einfacher handhaben kann. Oberflächen wie Gnome und KDE sind mittlerweile soweit, dass ich sie persönlich als genauso “einfach” und “selbstserklärend” empfinde wie die Oberfläche von Mac OS und wahrscheinlich auch Windows — da bin ich auf dem Stand von XP und kann daher nicht viel dazu sagen.

Auf der anderen Seite gibt mir eine Linuxdistribution aber immer noch die Möglichkeit unter der Haube so anpassbar zu sein, dass ich mir das System nach meinem Belieben zusammenbiegen kann - und dabei natürlich auch die Möglichkeit, mir so feste und so oft in den Fuß zu schießen, wie ich möchte.

Von daher hat mich folgendes schon ein wenig verblüfft:

 --no-preserve-root  do not treat `/' specially\n\
 --preserve-root   do not remove `/' (default)\n\

Das ist aus rm.c und bedeutet, dass seit den Coreutils 6.10 — da finde ich es zum ersten Mal — der Befehl rm sich per default weigert, ein rm -rf / auszuführen, sondern das mit der Fehlermeldung rm: cannot remove root directory '/' zu quittieren. Natürlich kann man das mit der Option --no-preserve-root abschalten und auch ein cd /; rm -rf .* funktioniert.

Es muss einen Grund geben, dass der Default umgestellt wurde, schließlich war das eine der effizientesten Methoden sich ein großes Loch in den Fuß zu schießen. Kindersicherung — sicherlich — aber es bleibt die Frage: Warum?

Geschrieben um 12:34

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