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Inkohärentes Geschreibsel eines Late Adopters
Ralph
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Der Zustand meines Futons nötigt mich, mir eine neue Schlafstatt zu suchen. Zähne zusammengebissen, raus ins Wetter, Tour de Möbelhaus ist angesagt! Kurze Recherche im Internet um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu finden und dann nichts wie los!
Erste Station: Siehe oben. Große Auswahl, viele Verkäufer - dabei will ich doch nur gucken. Was sich nicht lohnt. “Haben Sie das in besser aussehend?” - “Nein, das ist das, was der Markt momentan will.” Ich will nicht. Also zumindest nicht das. Und das andere eigentlich auch nicht. Aber man ist hilfsbereit, bis zur Schmerzgrenze. Kurz Luft geholt, weiter geht es.
Ein Outlet. Man kennt sowas ja, “Fabrikverkäufe”. Da werden Waren, die in China hergestellt wurden, am Zwischenhandel vorbei günstig verkauft, ohne dass man tatsächlich zu der chinesischen Fabrik reisen muss. Dieser hier ist ein sogenanntes “Designmöbeloutlet”, das zufälligerweise gerade ausverkauft, wegen Aufgabe des Schlafenmarktes [sic!]. Der einzige Verkäufer am Ort telefoniert. Macht nix. Wenn das Design ist, kann ich Klavier spielen. Alles wackelt und bewegt sich, hochwertig ist das also auch nicht, obwohl die durchgestrichenen Preisempfehlungen genau dieses suggerieren. Ein Bett sieht interessant aus, ist aber zu schmal. Den Versuch, den Verkäufer mit einer Frage vom telefonieren abzuhalten, gebe ich nach zwei Minuten auf. So interessant ist es dann doch wieder nicht. Weiter also!
Ein Haus, das sich dem absoluten Wohnsinn verschrieben hat. Schöne Sofas (warum habe ich hier eigentlich nicht geguckt, als ich das damals gesucht habe?) und unten im Keller ein Bett! Also eines, von dem ich mir vorstellen könnte, ein paar Jahre meines Lebens mit ihm zu verbringen! Wenn es das in etwas breiter gibt. Und eventuell in einem anderen Stoff. Aber das verspricht der am Bett hängende Waschzettel (“Andere Größen verfügbar, in verschiedensten Dessins!”). Die Suche nach einem Verkäufer gestaltet sich kurz, der Versuch seine Aufmerksamkeit zu erregen, nicht. Ich will ihm ja keinen Vorwurf machen, verkauft er doch in den 15 Minuten, die ich und andere ihm zusehen, diverse Möbel an unterschiedlichste Leute. Aber er kann doch wohl nicht alleine sein? Ist er aber. Der selbstgesuchte Verkäufer eine Etage höher erklärte sich für nicht abkömmlich, da er eventuell an seinem Platz Leute beraten müsse. Also weiter (verdammt, das Bett war nett).
Ein Bettenhaus, ein Spezialist also. Und mit einer tollen Auswahl — das hat mir das Internet verraten. Doch wo sind die ganzen Betten? Die 10, die im Verkaufsraum stehen, können es ja wohl nicht sein? “In der anderen Filiale steht noch das hier und das hier und das hier” - auf den Katalog zeigend. Und die, die ich mir angucken wollte? Die habe er auch hier, “im Katalog”. Katalog gucken kann ich auch daheim. Im Internet. Deswegen bin ich ja vorbeigekommen. Und ich bekomme die gleichen Betten bei anderen Anbietern sogar erheblich billiger - klar, die haben keine Verkaufsräume. Aber anpacken kann ich hier ja auch nichts.
Nächste Station: Nix zu meckern. Ein schönes Bett da, sofort Beratung (Fähig! Jaha!) durch einen Verkäufer — bisher mein Lieblingsladen, wenn auch nicht mein Lieblingsbett.
Der nächste Laden ist wieder so ein Designmöbelhaus mit kleinen Macken. Und da liegt dann auch der Nachteil. Da ist, was da ist. Und nein, das ist dann auch nur so da, wie es da ist. Also nicht in breiter, z.B. Oder in einer anderen Farbe (auch wenn es die in der falschen Breite gibt). Eventuell in einer anderen Filiale. Und leider zum großen Teil so teuer, dass ich einfach von einem Kauf absehen muss, will ich noch Lattenrost und Matratze. Was ich aber vorher wusste.
Muss man erst mit einem konkreten Auftrag drohen, bevor man Beratung bekommt? Auch wenn ich das noch gar nicht kann, weil ich nicht weiß, ob es das, was ich will, auch wirklich gibt? Was nutzt es, auf Kataloge zu verweisen, wo doch gerade ein Möbelstück etwas ist, was man sich vorher gerne mal ansehen würde - steht es doch nicht nur für kurze Zeit in der Wohnung. Und irgendwo hinter den Schrank stellen kann man ein hässliches Bett oder Sofa auch nicht. Und bei Nichtgefallen mal eben nach 14 Tagen zurückschicken muss zwar möglich sein, aber den Stress könnte man sich doch sparen, wenn man sich die Ware vorher einfach mal angucken kann und Fragen dazu stellen kann!
Eventuell lege ich mir ja einfach eine Matratze auf den Boden, wenn das so weiter geht, wie es heute anfing.
Geschrieben um 18:38
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